Gescheiterte Produkte

3. Juni 2025

 

Die wahren Ursachen gescheiterter Produkte:

Wenn Wasserfall als „Agile“ getarnt wird

 

 

Produktinitiativen scheitern oft nicht an mangelnden Ideen, sondern an einem grundlegenden Missverständnis. Viele Teams glauben agil zu arbeiten, während sie in Wahrheit immer noch im klassischen Wasserfallprozess feststecken. Hier sind die zehn häufigsten Probleme, die aus dieser „getarnten“ Arbeitsweise entstehen. Lösungsansätze folgen nächste Woche.

 

  1. Sales- oder Stakeholder-getriebene Ideen
    Die Produktideen kommen primär aus dem Vertrieb oder von Stakeholdern, nicht aus Kundenbedürfnissen, Marktanalysen und vor allem der eigenen Produktstrategie.
  2. Business Cases ohne belastbare Daten
    Für jedes Vorhaben wird ein Business Case verlangt, obwohl es zu diesem frühen Zeitpunkt meist keine fundierten Informationen zu Kosten oder Erträgen gibt.
  3. Roadmaps als reine Feature-Listen
    Die Produktroadmaps bestehen oft aus langen Listen priorisierter Features und Projekte, von denen die Hälfte nie funktioniert und die meisten mehrere Iterationen benötigen, um erfolgreich zu sein.
  4. Produktmanagement als Anforderungsmanagement
    Das Product Management agiert wie klassisches Projektmanagement: Es sammelt Anforderungen und dokumentiert sie für die Entwicklung, anstatt den Produktnutzen zu maximieren.
  5. Design kommt zu spät ins Spiel
    Designer werden erst am Ende hinzugezogen, um dem fertigen Produkt „schöne Verpackung“ zu geben, statt früh den Nutzwert mitzugestalten.
  6. Engineering wird zu spät einbezogen
    Die Entwickler, oft die innovativste Ressource im Unternehmen, kommen viel zu spät in den Prozess und sind nur Erfüllungsgehilfen, anstatt kreative Ideengeber.
  7. Agile nur als Lieferprozess
    Agile Methoden werden höchstens für die Umsetzung im Projektteam genutzt, die Organisation selbst ist aber nicht agil aufgestellt.
  8. Output statt Outcome
    Es wird auf Projekte und Outputs fokussiert, anstatt auf Produkte und deren tatsächliche Ergebnisse und Wertzuwachs (Outcomes) beim Kunden.
  9. Kundenvalidierung erst am Ende
    Erst nach der Entwicklung wird geprüft, ob das Produkt den Kundenbedürfnissen entspricht, der teuerste und langsamste Weg, um Ideen zu testen.
  10. Hohe Opportunitätskosten
    Während wertlose Features entwickelt werden, bleiben potenziell vielversprechendere Initiativen ungenutzt.

 

Fazit: Wirklich erfolgreiche Produktorganisationen erkennen diese Muster und brechen sie bewusst auf. Sie setzen auf echte Agilität, kontinuierliche Kundenvalidierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit und verabschieden sich endgültig vom „agilen Wasserfall“.
 
 

 

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