10. Dezember 2024

Innovation ist ein Team-Sport

Ich lese oft von visionären oder innovativen Führungspersönlichkeiten. Der neue Superstar-Hire soll als Heilsbringer sämtliche Probleme der schleppenden Innovation lösen und idealerweise gleich auch alle weiteren Herausforderungen des Unternehmens.

Aber ist das wirklich realistisch? Ein neuer Mitarbeiter, der das Unternehmen zunächst einmal kennenlernen muss, soll im Alleingang eine stagnierende „Feature Factory“ ohne klare Vision und Strategie transformieren und alle tollen ideen alleine produzieren?

Im besten Fall habe ich einen absoluten Branchen-Insider und „Kundenflüsterer“ eingestellt – vermutlich über aufwendiges Direct Sourcing und mit hohem Budget. Doch bekomme ich in diesem Fall tatsächlich neue, frische Ideen, die zu meinem Team und der Firmen-DNA passen? Oder bekomme ich vielmehr bewährte Ideen, die für andere Unternehmen funktioniert haben und in der Branche längst bekannt sind?

Was braucht es also wirklich?

• Eine Unternehmenskultur, die offene Kommunikation fördert, in der ungewöhnliche Ideen erlaubt, willkommen und ernst genommen werden – unabhängig davon, von wem sie kommen.
• Produktmanager, die den Markt kennen, die Probleme ihrer Kunden verstehen und kontinuierlich nach besseren Lösungen und einem höheren Mehrwert für ihre Kunden suchen.
• Ein Produkt- und Technologie-Team, das regelmäßig experimentiert, früh aus Fehlern lernt, iteriert und die Software Engineers von Beginn an einbindet, um Ideen und neueste Technologien zu berücksichtigen.

Sollte der neue Kollege tatsächlich allein die Verantwortung tragen, alle guten Ideen einzubringen? Und sollte das Geschick des ganzen Unternehmens nur an ihm hängen?

Oder sollte er vielmehr eine Kultur, Organisation und Prozesse schaffen, die Innovation aus dem gesamten Team heraus ermöglichen?

Innovation ist ein Team-Sport!